Nette Menschen am schönen Niederrhein
Von Wolfgang Pfotenhauer
Treffen der Bürger- und Heimatvereine des Ruhrgebiets am 2. 6. 07 in Neukirchen-Vluyn.
Pünktlich ab 10 Uhr fand der Empfang im Alten Rathaus in der Hans-Böckler-Straße statt. Herr Bürgermeister Bernd Böing begrüßte die Gäste und stellte die Stadt vor. Das einschneidendste Ereignis für die Region war die Stilllegung der seit 1917 fördernden Zeche Niederberg im Jahre 2001. Die jetzt zur Verfügung stehende Fläche des Zechengeländes von 85 ha stellt eine Herausforderung für die Stadt dar. Die Planung erfolgt zusammen mit der Montan-Grundstücksgesellschaft, Gewerbe- und Wohnbebauung ist für die nächsten 10 – 20 Jahre geplant. Was die Stilllegung für das Arbeitsplatzangebot in der Region bedeutet, kann man ermessen, wenn man weiß, dass Niederberg einmal 5.200 Beschäftigte hatte.
Herr Dr. Roland Kirchhof, geschäftsführendes Vorstandsmitglied von pro Ruhrgebiet, dankte dem Heimat- und Verkehrsverein Neukirchen e. V. und dam Heimat- und Verkehrsverein Vluyn e. V. für das Zustandekommen der heutigen Veranstaltung. Er dankte auch Frau Kleine-Möllhoff für die Arbeit der Vorbereitung. Frau Schröder ist erstmalig nicht mehr dabei, sie ist aus Altersgründen zurückgetreten. Ihre jahrzehntelange Arbeit verdient höchste Anerkennung.
Herr Frank Sichau MdL. dankte den Vereinen in Neukirchen und Vluyn für die Erhaltung dessen, was in der Region „denkmalwürdig“ ist. Er dankte den Beteiligten für die heutige Veranstaltung und wies auf den Internetauftritt des Verbandes hin: www. ruhrgebietsverband.de
Die anschließende Rundfahrt war ein Erlebnis. Vorbei an der alten Kolonie und am ehemaligen Betriebsgelände der Zeche Niederberg ging es zur markanten Erhebung der Gegend: Einem künstlichen Berg (Höhe ca. 100 m), Bergehalde „Norddeutschland“ mit den Kunstobjekten „Landmarke Hallenhaus“ (li.), Himmelstreppe (in Bau) und Panoramaweg. Der „Berg“ lockt Paraglider, Mountainbiker und Nordic Walker an. Motorverkehr ist verboten. Für die Vertreter der Bürgervereine des Ruhrgebiets hatte man eine Ausnahme gemacht, der Bus blieb jedoch auf dem letzten Stück zum Hallenhaus hängen, so dass sich die Besucher als zünftige Gipfelstürmer betätigten und den Berg per pedes erklommen.
Dann wurden wir sicher zur Tennishalle Hirschel gebracht, wo es ein leckeres Mittagessen gab.
Ein Besuch des Schlosses „Bloemersheim“ war der nächste Programmpunkt. Schlossherr Baron von der Leyen begrüßte uns freundlich und führte in die Probleme der örtlichen Landwirtschaft ein. Er informierte über die Historie des Schlosses bis zum heutigen Edelobstbetrieb. Besonders schön war der Anblick des schmucken Schlosses vom herrlichen Park aus. Eine nette, gastfreundliche Geste: Frische, köstliche Erdbeeren aus eigener Produktion wurden den Vertretern der Bürgervereine des Ruhrgebiets zum Probieren übergeben.
Nach der Weiterfahrt nach Vluyn, wo gerade die berühmte Klotschenkirmes stattfand, erfolgte ein Rundgang durch den historischen Teil zur Kunsthalle. Hier traf man sich zum gemütlichen Kaffeetrinken. Der offizielle Teil schloss sich an.
Herr Hans Delihsen, Vorsitzender Heimat- und Verkehrsverein Vluyn e. V. gab einige Informationen: Der Verein besteht 75 Jahre, er betreibt ein Museum, ein Archiv, die Kulturhalle ist ein eindrucksvolles Gebäude in Vluyn.
Herr Hans-Peter Burs, Vorsitzender Heimat- und Verkehrsverein Neukirchen, wies darauf hin, dass es früher gewisse Rivalitäten mit dem Vluyner Verein gegeben habe, heute die Zusammenarbeit jedoch gut klappe. Grundsätzlich ist es für völlig unpolitische Vereine schwer, politisch Einfluss zu nehmen. Eine Festschrift zum 50jährigen Bestehen liegt vor.
Herr Dr. Kirchhof, geschäftsführendes Vorstandsmitglied pro Ruhrgebiet wiederholte noch einmal seinen Dank an die ausrichtenden Vereine und alle Beteiligten an der Vorbereitung der heutigen Veranstaltung.
Pro Ruhrgebiet hatte 25jähriges Jubiläum, anlässlich dieses Ereignisses hat man ein Buch mit Bericht über die Zukunft „Das Jahr 2031“ herausgegeben. Für 2010 plant pro Ruhrgebiet eine Ausstellung von Kunstwerken im Besitz großer Unternehmen.
Zwischendurch erfolgte die Besichtigung des hoch interessanten Uhrenmuseums in Gruppen von 15 – 20 Personen.
Herr Sichau, MdL und Vorsitzender des Ruhrgebietsverbandes der Bürger- und Heimatvereine bat die Anwesenden, die e-mail-Adressen der Vereine anzugeben, damit eine leichte und schnelle Unterrichtung erfolgen kann, z. B. über das nächste Treffen der Bürger- und Heimatvereine.
Während der Feiern 2010 sollten wir Menschen aus unseren Partnerstädten ins Ruhrgebiet einladen.
Frau Kleine-Möllhoff, stellvetr. Vorsitzende des Ruhrgebietsverbandes, bat um weitere Eintritte in den Verband.
Den ganzen Tag über hatte die Sonne geschienen. Es war eine interessante, informative und angenehme Veranstaltung.