Treffen der Bürger- und Heimatvereine des Ruhrgebiets in Oberhausen Alstaden
Von Marianne Vier
Die Niebuhrg war herausgeputzt, außen und innen. Der Vorstand nahm überaus erfreut zur Kenntnis, dass Produzent Holger Hagemeyer alle Register gezogen hatte, um sein Theater zu präsentieren. Morgens um 9 Uhr staunten die ersten Vertreter der Bürger- und Heimatvereine, die aus dem gesamten Ruhrgebiet kamen, über die historische Kulisse. Der Bürgerring-Vorstand begrüßte die 114 Gäste, u.a. den Oberbürgermeister Klaus Wehling, Dr. Roland Kirchhof von pro Ruhrgebiet, den Vorsitzenden Frank Sichau (MdL) vom Ruhrgebietsverband.
In seinem Grußwort hob Oberbürgermeister Klaus Wehlingdas große bürgerschaftliche Engagement der Heimatvereine hervor. Er sah sich auch für Königreich Alstaden zuständig. Dr. Roland Kirchhof unterstrich in einer Rede die gemeinsame Zielsetzung und die vereinende Kraft der Heimatvereine. Das Zusammenrücken der Bevölkerung im Revier ist unverzichtbar. Frank Sichau, MdL sagte: "Die Metropole Ruhr ist im Bewusstsein der Bevölkerung stärker ausgeprägt als bei den Politikern." Marianne Vier, Vorsitzende des Bürgerring Alstaden, begrüßte die Gäste auf dem Boden der ehem. Zeche Concordia, Schacht 6, und bedankte sich beim Hausherrn Holger Hagemeyer für die überaus herzliche Gastfreundschaft. Holger Hagemeyer stellte sein Theater vor und ließ den "Engel der Verkündigung" (Adelheid Hönes) berichten von seinen Erfahrungen zur Entstehung der Erde, des Menschen und des Ruhrgebiets.
Zur Begeisterung der Zuschauer konnte das einstudierte Ruhrgebietslied wie eine Hymne gesungen werden, zum Schluss stehend.
Das zweite Highlight des Tages, nach einer Fahrt mit dem Bus durch Alstaden, war die spannende Führung durch die St. Antoniuskirche. Herr Diakon Hohmann bot eine kurze Geschichte der Kirche dar und erläuterte die biblisch-liturgischen Aussagen der wertvollen Kirchenfenster, die von der Künstlerin Hildegard Bienen aus Marienthal geschaffen wurden. Pastor Bralic übernahm die Begrüßung der Ruhgebietsgäste."
Die beiden Busse fuhren danach zum Ruhrufer. Unsere Gäste gingen, da das Wetter erfreulich trocken war, von der Fischerstraße über den Deich, an der Ruhr entlang, durch den Ruhrpark bis zum Restaurant "Pfefferkönig", wo wir erwartet wurden.
Dort fanden alle einen gemütlichen Platz, konnten sich ausruhen und ihren Durst und Hunger stillen. Die erfreuten Gäste ließen sich mit einem 3-Gänge-Menü verwöhnen und bewunderten das schöne Ambiente und die Lage des Restaurants am Ruhrpark.
Nach der Mittagspause fuhr der Bus die Besucher ins RheinischeIndustriemuseum und ein Bus fuhr zur St. Antony-Hütte. Durch die Etappen der 150-jährigen Geschichte der Eisen- und Stahlindustrie wurden die Besucher des RIM in der historischen Walzhalle der Zinkfabrik Altenberg geführt. Dort erfuhren sie alles über die ursprünglichen Erz- und Steinkohlevorräte der Region, den Erfindergeist und die Tatkraft derIndustriellen, wodurch das Ruhrgebiet zur Region der Schwerindustrie aufstieg. Eine 1942 von Krupp gebaute Dampflokomotive, riesige Walzen, Kokillen und ein 10 Meter hoher und 53 Tonnen schwerer Dampf-Hammer zeugen noch heute von der harten Arbeit in der ehemaligen Zinkfabrik.
Die erste Eisenhütte des Reviers, die St. Antony-Hütte, öffnete im Mai mit einer neuen, eindrucksvoll gestalteten Dauerausstellung ihre Pforten. Ihre Rolle als Wiege der Ruhrindustrie, der Wirtschaftskrimi, der sich dort abspielte, und der Weltkonzern, der sich daraus entwickelte, darum geht es in dieser Schatzkammer der Industriekultur.
Auf mehr als 225 qm Ausstellungsfläche präsentiert das RIM die ein Viertel-Jahrhundert lange, spannende Geschichte der St. Antony-Hütte, in der die Eisen- und Stahlindustrie 1758 im Ruhrgebiet ihren Anfang genommen hat¸ die Ausgrabungen geben Zeugnis ab von der "Wiege der Ruhrindustrie."
Die Busse trafen fast gleichzeitig zum Kaffee mit Erdbeertorte wieder in Alstaden ein. Dieser Tag war für die Vertreter der Heimatvereine im Ruhrgebiet mit vielen Eindrücken ein erfolgreicher Tag.