Ruhrgebietsverband wird 10 Jahre alt
Bericht von Georg Gerecht
Auf die Woche genau nach 10 Jahren (*24.10.2001) feierte der Verband der Bürger- und Heimatvereine im Ruhrgebiet e.V. sein 10-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum kamen am Samstag, dem 29.10.2011 rund 70 Teilnehmer in seine Geburtsstätte, das Schloss Borbeck.
Vor der Festveranstaltung fand die jährliche Mitgliederversammlung des Vereins statt. Nach den Berichten des Vorstands und des Schatzmeisters wurde von der Versammlung Entlastung erteilt und anschließend dem Haushaltsplan 2011 zugestimmt. Wahlen standen in diesem Jahr nicht an.
Die Festveranstaltung eröffnete Frau Dr. Ute Günther. Die Geschäftsführerin von proRuhrgebiet überbrachte Glückwünsche an den Verband und dankte dem Gast gebenden Borbecker Bürger- und Verkehrsverein für die Einladung ins Schloss.
Sie lobte das bürgerschaftliche Engagement der Mitgliedsvereine und betonte die Rolle des Verbandes als wichtige Stimme der Region.
Birthe Marfording vom Kulturzentrum Schloss Borbeck beleuchtete als Fürst-Äbtissin Maria Kunigunde die Bedeutung des Stiftes Essen über fast 1000 Jahre (845-1803). Das Frauenstift war Keimzelle für die Entstehung der Stadt Essen und zugleich Reichsfürstentum. Äußerst anschaulich zeigte die Äbtissin den Einfluss der adeligen Damen des Stifts für die Region und im Besonderen die Verdienste von Maria Kunigunde von Sachsen, der letzten Äbtissin des Stifts.
In einem Gastvortrag zum Thema Baukultur und Denkmalpflege stellte Ministerialdirigent a. D. Dr. Wolfgang Roters die zwei Akteure bei der Bewahrung von Baukultur vor. Dies sind hier zum einen das Land NRW mit seinem Ministerium und zum anderen die Akteure vor Ort, also auch zum Thema aktive Vereine.
Ein besonders gelungenes Beispiel für die Bewahrung und Entwicklung von Industriekultur ist das Welterbe Zollverein. Anfang der 90-er Jahre zum Abriss freigegeben, haben die beteiligten Akteure durch Zusammenarbeit und auch mit Kampf die Erhaltung und die dauerhafte Finanzierung von Zollverein gesichert.
Für den wegen Urlaub verhinderten Vorsitzenden des Ruhrgebietsverbandes, Frank Sichau, trug Frau Angelika Kleine-Möllhoff stellvertretend einige Worte vor. Rückblickend auf die 10 Jahre dankte Herr Sichau für die gute Zusammenarbeit mit proRuhrgebiet, für das Ermöglichen der zahlreichen Treffen der Bürgervereine und für die Mitarbeit der Vorstandsmitglieder, insbesondere den Arbeitskreisen 1 und 2.
Dem Förderverein Schloss Borbeck e.V. wurde eine Spende überreicht.
Dr. Roland Kirchhof, vorheriger Geschäftsführer von proRuhrgebiet, beleuchtete in seiner Ansprache die Schwierigkeiten bei der Gründung des Ruhrgebietsverbandes vor 10 Jahren. Aus den 34 „Gründervereinen“ sind zwischenzeitlich 65 Mitgliedsvereine geworden. Mit Stolz auf Erreichtes blickte er auf die vergangene Dekade zurück und wünschte der nächsten Dekade viel Erfolg.
Der Vorsitzende des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins e.V., Tobias Degener, gab einen kurzen Einblick in die Arbeit des Vereins, der sich u. a. für die Erhaltung von Schloss Borbeck, von einer Schule und eines Hallenbades einsetzt.
Die letzten Grußworte kamen von Dr. Bernd Mengede, Leiter des Kulturzentrums Schloss Borbeck. Er berichtete von der Kulturarbeit vor Ort. Über 70.000 Nutzungen wie Trauungen, Musikunterrichtsstunden, Schlossführungen u. v. m. zeugen von einer guten Auslastung des Zentrums.
Mittags stärkten sich die versammelten Verbandsmitglieder in der „Münze“ des Schlosses. Im Anschluss stimmte die Gruppe „Emscherflute“ mit mittelalterlichen Klängen auf historischen Instrumenten auf den folgenden Vortrag ein.
Eine gemütliche Kaffeetafel im Schlossrestaurant mit musikalischer Begleitung von „Emscherflute“ rundete den Tag ab.